Die evangelischen Schulen in Olsberg

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evangelische_schule_1Bis zum Jahre 1803 gab es im Sauerland keine evangelischen Gemeinden. Die Einwohner mussten also katholisch sein, oder auswandern. In den Gemeinden Brilon/Olsberg, welche anfänglich zu Arnsberg gehörten, wohnten vier evangelische Bürger.

Durch das gute industrielle Angebot in Olsberg wurden jedoch immer mehr Evangelische ansässig, sodass sich ein „Kirchlicher Mittelpunkt“ entwickelte. Bis zum Jahre 1803 gab es im Sauerland keine evangelischen Gemeinden. Die Einwohner mussten also katholisch sein, oder auswandern. In den Gemeinden Brilon/Olsberg, welche anfänglich zu Arnsberg gehörten, wohnten vier evangelische Bürger. Durch das gute industrielle Angebot in Olsberg wurden jedoch immer mehr Evangelische ansässig, sodass sich ein „Kirchlicher Mittelpunkt“ entwickelte. Der Olsberger Gemeinderat bewilligte den Presbytern den leer stehenden Schulraum zu nutzen. Der Bigger Dechant Trippe drohte dagegen in seiner Eigenschaft als Präses des Schulvorstandes, die Mitglieder des Gemeinderates bei Zustimmung (wegen Irrlehre) zu exkommunizieren. Darauf hin wurde die Nutzung abgelehnt. Im Wartesaal des Olsberger Bahnhofes duften Gottesdienste abgehalten werden, die Suche nach einem Schulraum war aber geblieben.

evangelische_schule_21898 genehmigte der Gemeinderat erneut die Nutzung eines Schulraumes, welches der katholische Schulvorstand aber ablehnte. Gefürchtet wurde der Einfluss auf die große Zahl der Mischehen.

Nach dem 1. Weltkrieg konnte der jahrzehntelange Wunsch der Olsberger Kirchengemeinde nach Errichtung einer eigenen Schule in Erfüllung gehen.  Auf dem Grundstück hinter der Kapelle, welches unter großen Schwierigkeiten im Separationsverfahren erkämpft werden musste, wurde die erste evangelische  Schule erbaut. Hier hat sich der damalige Leiter der Olsberger Hütte,

Regierungsrat Chrapkowski, große Verdienste erworben. Mit 26  Kindern wurde die „Cäcilienschule“ eröffnet. Der erste Lehrer war Fritz Vogl.

Unter dem Hitlerregime wurde in 1935 der Schulhof vergrößert, aber schon 1936 wurde die Schule wegen Streichung der staatlichen Zuschüsse geschlossen.

evangelische_schule_3Das Gebäude wurde 1943 einem Pastor zur Verfügung gestellt und 1944 wurde es für „Rüstungsarbeiter“ polizeilich beschlagnahmt.

Als nach dem Krieg langsam wieder ein geordnetes Leben in Gang kam, wurde auch das Schulproblem wieder aktuell. In der Hitlerzeit waren die Konfessionsschulen aufgelöst und die Gemeinschaftsschulen umfunktioniert worden. Am 15 04.1946 kam es zu einer Elternabstimmung über die Einrichtung einer Konfessionsschule, 95 % waren dafür. In Olsberg wurde dann den evangelischen Schülern ein Schulraum in der neueren Schule zugewiesen.

evangelische_schule_4In den Jahren 1954/56 gelang es dann endlich, einen großräumigen Neubau zu errichten. Rektor der Schule wurde der langjährige Presbyter Friedrich-Karl Groppel. Kollegen waren Frl. Ingeborg Schmidt (wechselte zur Kardinal von Galen-Schule) und Herr Fuchs. Im Zuge der Schulreform wurde die ev. Schule im Jahre 1969 wieder aufgelöst. Die Unterrichtsräume wurden  dann von den „Beruflichen Schulen“ genutzt.

 

Quellennachweis:

- Festschrift "Evangelische Kirchengemeinde 100 Jahre Gottesdienste in Olsberg"

- Presseartikel; Der Tag des Herrn - 5.Dez.1897

- Aufruf des Kirchenvorstandes zum Schulneubau 1949

- Schriftverkehr mit dem Amtsdirektor und Bürgermeister 1949

 

Bilder: Evangelische Kirchengemeinde Olsberg, Vermittlung über Jutta Albaum                                                                                                     

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